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CIRA: ESG Strategien unter der Lupe

Wie gehen börsennotierte österreichische Unternehmen mit ihrer Nachhaltigkeits-Berichterstattung um?

Published investESG on 2025-05-14
Photo credit: CIRA
Die Antworten wurden auf der CIRA-ESG-Konferenz gegeben.
„Der Weg zur Nachhaltigkeit kann durchaus hügelig sein, er geht aber weiter“, brachte es Harald Hagenauer zur Eröffnung der Konferenz auf den Punkt. Er ist Vorstandsvorsitzender von CIRA (Cercle Investor Relations Austria) und auch bei der Österreichischen Post als Leiter Investor Relations mit dem Thema Nachhaltigkeit viel beschäftigt. Siehe auch Interview.  
Hagenauer sagte weiters launig zum sogenannten EU-Omnibus-Paket: „Außerdem warten wir auf einen Omnibus, vielleicht nimmt er uns ein Stück weit mit.“
Harald Hagenauer, Leiter Investor Relations, Österreichische Post AG
Photo credit: CIRAHarald Hagenauer, Leiter Investor Relations, Österreichische Post AG
Prime market macht seine Hausaufgaben
Das liegt noch etwas in der Zukunft, die ESRS-Berichtsperiode hingegen startete bereits vor einem Jahr (mit den European Sustainability Reporting Standards, ESRS, werden die Details der Nachhaltigkeitsberichtserstattung von Unternehmen innerhalb der EU geregelt). Auf der ESG-Konferenz am 12. Mai in Wien stand nun der Umgang heimischer AGs mit ESRS auf dem Prüfstand. Über 100 Gäste lauschten den Präsentationen.
Photo credit: CIRA
Monika Kovarova-Simecek und Melinda Busane-Beller, beide von der FH St. Pölten, analysierten, wie Unternehmen des prime market in Österreich die ersten ESRS-Berichte umgesetzt haben. Alle genannten Ergebnisse beziehen sich dabei auf die bis zum 30. April 2025 veröffentlichte ESG-Berichte von 30 Unternehmen, was auch für einen breiten Branchen-Überblick sorgte.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass diese AGs ihre Hausaufgaben erfüllt haben ­ rein quantitativ gesehen manchmal sogar sehr umfangreich: Der längste Bericht umfasst stolze 367, der kürzeste 11 Seiten. Im Schnitt wurden pro Bericht 128 Seiten gezählt. 
Photo credit: CIRA
Weiter in der Statistik: Durchschnittlich setzten sich die Unternehmen 14 ESG-Ziele (inklusive Subzielen), nur in den Reports von zwei AGs wurden solche Ziele nicht definiert. Was außerdem auffiel: 77 Prozent der Unternehmen ließen eine freiwillige externe Prüfung der ESG-Berichte vornehmen; 73 Prozent thematisierten ESG-Ratings.
Photo credit: CIRA
Über die Ergebnisse dieser Ratings findet sich aber relativ wenig in den Reports. Eine mögliche Erklärung: Die Unternehmen wollen vor allem die Vorgaben von ESRS ganz genau erfüllen. ESG-Rating-Ergebnisse rücken dabei in den Hintergrund, vielleicht auch um den Umfang der Berichterstattung nicht zu sprengen.
Kovarova-Simecek und Busane-Beller ist weiters aufgefallen: „Was man verbessern könnte, ist ein gewisses Maß an Storytelling, das zum Lesen einlädt. Berichte aus den skandinavischen Staaten könnten hier als Best-Practice-Beispiele dienen.“
Photo credit: CIRA
Alle Wege führen zu ESG
Beispiele aus der heimischen Praxis erhielt man auf der CIRA-Konferenz wiederum unter anderem von der Österreichischen Post, Telekom Austria, AMAG und Mayr-Melnhof Karton. Dabei erfuhr man, dass es bei der Erstellung der Berichte durchaus zu hitzigen Diskussionen kommen und es auch schon einmal laut werden kann. Alle waren sich aber einig, dass an Nachhaltigkeit kein Weg vorbeiführt. Temporärer Gegenwind nicht ausgeschlossen.
Sämtliche Präsentationen zur ESG-Konferenz finden Sie hier: CIRA-Konferenz
Harald Kolerus, Wirtschaftsredakteur